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Wie sich unsere Zellen erneuern

02.10.2019

Der heutige Mensch ist im stetigen Wandel. Neben Jobwechsel, neuen Hobbys, speziellen Vorlieben und veränderten Meinungen kann sich auch das Aussehen erneuern. Und zwar nicht nur im Sinne eines neuen Kleidungsstils, sondern auch im Sinne von Veränderungen, die biologisch bedingt sind. Zellerneuerung ist hier das Stichwort.

Ein allgemein bekannter Mythos besagt, dass sich der Mensch etwa alle sieben Jahre rundum erneuert. Dazu zählen die Figur, die Haarstruktur und auch Teile der Persönlichkeit. Organe, Knochen und Haut, also (fast) alle Körperzellen, verändern sich, nachdem alte Zellen gestorben sind. Die abgestorbenen Zellen wachsen dieser Regel folgend einfach wieder nach – eine Unterscheidung liegt lediglich in dem Lebenszyklus und der Wachstumsgeschwindigkeit. Während die Leber etwa zwei Jahre benötigt, um beinah wie neu zu sein, braucht unser Skelett zur Erneuerung etwa zehn Jahre. Unser Herz hingegen verändert sich nicht komplett. Hier findet eine Zellerneuerung bei höchstens 40 Prozent im Laufe des gesamten Lebens statt.

Nach allem, was heute bekannt ist, ist der Mythos also fast kein Mythos, sondern entspricht der Realität. Besonders schnell erneuern sich Hautzellen. Einige Zellen des zentralen Nervensystems bleiben ein Leben lang in ihrem Urzustand. Dass sich einige Zellen schneller als andere regenerieren bzw. erneuern, ist meist schon anhand ihrer Funktion zu erklären. Zellen, die mechanisch stark beansprucht werden, wie z. B. die Schleimhäute in Magen und Darm, gehen ohne wichtige Funktionsverluste und schneller verloren als die Zellen, die im Gehirn dafür sorgen sollen, dass Informationen langfristig gespeichert werden.

Generell läuft die Zellerneuerung unbemerkt, da sich nicht alle Zellen gleichzeitig erneuern. Lebensstil und Krankheiten können den Prozess verändern – sowohl zum Positiven als auch zum Negativen.

Die Haut als Erneuerungskünstler

Die Haut ist dabei das Regenerationswunder unseres Körpers. Unterstützt bei der Zellerneuerung wird sie durch bestimmte Nährstoffe. Vitamin C kurbelt z. B.  die Produktion von Kollagen an und verbessert die Durchblutung. Omega-3-Fettsäuren hingegen sind eine Art Heiliger Gral. Sie sind unter Anderem Gegenspieler des sogenannten Entzündungsalterns. Außerdem fördert Eiweiß die Zellerneuerung. Kollagen besteht zu einem großen Anteil aus Eiweiß. Das durch die Nahrung aufgenommene Eiweiß unterstützt so zusätzlich beim Aufbau der Zellen. Außerdem kann es kleineren Hautschäden entgegenwirken.

Trotz vieler kleiner Kniffe bleibt die Haut leider nicht immer so schön straff und prall wie in den 20ern. Übermäßige Sonneneinstrahlung kann den Prozess der Hautalterung darüber hinaus beschleunigen.

Die Hautzellen benötigen etwa zwei bis fünf Wochen zur Regeneration. Beobachten können Sie dies beim Abheilen einer Wunde. Unter Regeneration und Zellerneuerung ist nichts anderes zu verstehen als das Abstoßen von abgestorbenen Zellen, die durch das Nachwachsen neuer Zellen ausgetauscht werden. Der normale Zyklus der Hautzellen beträgt dabei 21 Tage; Kopfhautzellen werden innerhalb 14 Tagen erneuert. Falls sich der Prozess der Zellerneuerung beschleunigt, nennt man das Hyper-Desquamation. Dabei werden Schuppen sichtbar.

Durch die kontinuierliche Neubildung von Basalzellen in den untersten Schichten der Oberhaut werden die darüber liegenden Zellen stetig immer weiter nach oben geschoben, wo sie langsam austrocknen, verhornen und die oberste Hornschicht der Haut bilden. Aus den wasserreichen Basalzellen werden im Verlauf ihres Weges nach oben trockene, abgestorbene Hautschuppen. Tag für Tag stößt die Haut dabei etwa 14 Gramm dieser toten Hornzellen ab.

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